Im Zweijahresturnus bieten zahlreiche Wiler Sportvereine in der letzten Herbstferienwoche ein vielseitiges Schnupperprogramm an. Über 250 Schülerinnen und Schüler im Alter von vier bis fünfzehn Jahren (etwa 50 weniger als vor zwei Jahren) nutzten dieses Jahr das grosse polysportive Angebot an bekannten oder neuen Sportmöglichkeiten, wobei die Beteiligung älterer Schüler eher gering war. „Uns geht es bei den Wiler Jugend Games darum, dass die Teilnehmenden auch neue Sportarten und Sportvereine kennenlernen können. Zum Angebot gehörten diesmal unter anderem Kunst- und Geräteturnen, Tischtennis, Karate, Ju-Jitsu, Einradfahren oder Rollstuhlsport. Besonders beliebt waren dieses Jahr Eislaufen, Klettern, Leichtathletik und Rettungsschwimmen“, erklärte OK-Chef Michael Stöckli. Für das OK, die Kursleiterinnen und Leiter sowie die zahlreichen Helfenden ergab die gegenwärtige Krisen-Situation mit der Corona-Pandemie einen beträchtlichen Mehraufwand. In jedem Kurs gab es für die teilnehmenden Kinder ein Getränk und ein Gebäck, gesponsert von Mitgliedern der Arbeitgebervereinigung Region Wil.
Wiler Jugend Games: 32 Sportarten entdecken
Aufschlussreicher Medienrundgang
Am Mediennachmittag mit Rundgang nahmen neben den Medienvertretenden auch die Stadträtin und „Sportministerin“ Jutta Röösli, Phat Do, Leiter Fachstelle Sport, Martin Senn, Präsident IG Wiler Sportvereine und Michael Stöckli, OK-Präsident der Jugend-Games teil, die seit 26 Jahren im Zweijahresturnus organisiert werden. Für den Rundgang wurden die vier Hallen-Sportarten Karate, Rollstuhlsport, Kunstturnen und Schiessen ausgewählt. Bei der Begrüssung informierten Stöckli und Senn, dass bei den 58 Schnupperkursen in 32 Sportarten 880 Teilnahmen verbucht werden konnten. Die Lektionen dauerten jeweils zwischen anderthalb und drei Stunden. Im Durchschnitt besuchten die Teilnehmenden 3,3 Kurse. Ein Mädchen habe es sogar auf vierzehn verschiedene Disziplinen gebracht. Insgesamt standen rund 100 Leiterinnen und Leiter aus den beteiligten Vereinen im Einsatz, wie Martin Senn, Präsident der IG Wiler Sportvereine erklärte. Zu Premieren kamen die Sportarten Curling in der Eishalle Uzwil, Eisstockschiessen in Frauenfeld und Damenfussball. Erfreut meldete Senn, dass rund die Hälfte der Kurse schnell ausgebucht waren.
Bewegungsfreudige und motivierte Kinder
Eine beachtliche Anzahl bewegungsfreudiger Jugendlicher interessierte sich für die Kampfsportart Karate. Der Leiter Lamberto Grippi brachte ihnen mit einfachen Übungen die Grundlagen der Schlag-, Stoss- und Blocktechnik bei. Gut besucht war auch der Kurs Rollstuhlsport, der von der erfolgreichen Paraolympionikin Sandra Graf und ihrer Tochter Mara zusammen mit Hilfsleitern geleitet wurde. Dabei konnten das Basketballspiel und das Unihockeyspiel geübt werden. Ein Primarschüler beantwortete die Frage nach der Motivation mit Begeisterung: „Ich war schon bei den letzten Wiler Jugend Games dabei und hatte grossen Spass daran“. Martin Senn meinte, dass die Kinder gegenüber betroffenen Paraplegikern weder Hemmungen noch Berührungsängste hätten. Es sei nur zu hoffen, dass sie niemals durch einen schweren Unfall von einem solchen Schicksal betroffen würden.
Danke für das freiwillige Engagement der Leiterteams
Der Schnupperkurs Kunstturnen fand sehr grossen Zuspruch. In der grossen Halle des Regionalen Leistungszentrum (RLZ) Ostschweiz nahmen sich vier professionelle Leiterinnen und Leiter der sehr jungen Gruppe von vier- bis achtjährigen Mädchen und Buben an. Mit einem einfachen Aufbauprogramm förderten sie die Koordinationsfähigkeit und Beweglichkeit. Bei spielerischen Stafetten und Hüpfübungen massen sich die Kleingruppen und hatten dabei ihren Spass, auch wenn die vorgezeigten Abläufe nicht immer sofort begriffen und ausgeführt wurden.
In der Schiessanlage Thurau fanden Schnupperkurse in den Disziplinen Luftpistole, Luftgewehr und Armbrust statt. Hier ging es ruhig zu und her, waren doch volle Konzentration und eine ruhige Hand bei der Bedienung des Sportgeräts die Voraussetzungen für ein ansprechendes Resultat. Die leitenden Instruktoren der beteiligten Vereine trugen gemäss dem Sicherheitskonzept Schutzmasken. Der Jonschwiler Stefan Haag, Schweizermeister im Armbrustschiessen, führte persönlich die kleine Gruppe Knaben in seine traditionelle Sportart ein. Am Freitagabend lud das OK nach der beendeten Sportwoche alle beteiligten Leiterinnen und Leiter zu einem Nachtessen im Restaurant Rössli in Wil ein. Zudem bekamen sie zum Dank für ihren grossen Einsatz einen Kinogutschein.