Leserbrief:

Das Stadtparlament hat an seiner letzten Sitzung mit 27:12:1 Stimmen eindeutig dem Steuerfuss von 118 Prozent zugestimmt. Dass anschliessend mit 14 Stimmen das Ratsreferendum ergriffen wurde, ist zwar ein legitimes demokratisches Instrument innerhalb des Parlaments, stellt jedoch eine faktische Aushebelung des klar formulierten Parlamentswillens dar.
Angesichts der angespannten finanziellen Lage unserer Stadt ist eine Erhöhung der Steuereinnahmen unerlässlich. Die Berechnungen zeigen, dass eine moderate und vertretbare Anpassung einen wichtigen Schritt hin zu einem stabileren Budget darstellt – auch wenn darüber hinaus weitere Massnahmen notwendig bleiben und wir weiterhin konsequent und sparsam wirtschaften müssen. Die finanzielle Realität hat die Zustimmung unserer Fraktion für das zweite Ratsreferendum geprägt. Dabei tragen wir Verantwortung für ausgeglichene Finanzen – sowohl durch notwendige Mehreinnahmen als auch durch konsequentes Sparen. Wir dürfen der nächsten Generation keinen weiterwachsenden Schuldenberg überlassen.
Mit dem beschlossenen Massnahmepaket und den zusätzlichen verabschiedeten Sparmassnahmen wurden auf der Ausgabenseite bereits deutliche und spürbare Einsparungen vorgenommen. Es ist mir und auch unserer Fraktion ein zentrales Anliegen, sowohl die Einnahmen wie auch die Kosten in ein verantwortbares Gleichgewicht zu bringen.
Nun gilt es, den Blick nach vorne zu richten. Wir hoffen auf eine rasche Klärung und werden unsere Position weiterhin transparent und verantwortungsbewusst kommunizieren. Am Ende soll – und wird – das Stimmvolk entscheiden.
Eliane Keller-Hollenstein
Präsidentin und Mitglied Stadtparlament Wil
Die Mitte Wil