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Zuzwil SG
27.10.2022
29.10.2022 13:33 Uhr

Starker Rückgang in der Vogel- und Insektenwelt

Der Vorstand (v.l.): Hansruedi Baur, Rahel Eisenring, Peter Mäder, Peter Siegrist (Präsident) , Andrea Bärlocher und Brigitte Strasser. Bild: Ernst Inauen
Der Naturschutz Niederhelfenschwil-Zuzwil traf sich zur 27. ordentlichen Hauptversammlung in Lenggenwil. Die Tätigkeitsberichte der Bereichsleiter und das neue Jahresprogramm bildeten die Schwerpunkte. Erstmals leitete der neue Präsident Peter Siegrist die Versammlung.

Von Ernst Inauen

An der Hauptversammlung im Restaurant Krone in Lenggenwil nahmen 31 Mitglieder teil, darunter die Ehrenpräsidentin Ruth Niedermann. Vor dem geschäftlichen Teil offerierte der Verein ein Nachtessen. Mit einer stehenden Schweigeminute gedachte die Versammlung der verstorbenen Mitglieder Trudi Mäder und Emil Ledergerber. Im vergangenen Jahr ergab sich nach der Wahl von Peter Siegrist als Nachfolger des nach sechs Jahren als Vereinspräsident abtretenden Hansruedi Baur eine neue Konstellation im Vorstand. Baur übernahm das Amt des Vogelobmanns, während als neues Vorstandsmitglied Rahel Eisenring gewählt wurde. Für die Aufgaben des Heckenmeisters konnte auch an der aktuellen HV niemand gefunden werden. Der Jahresrückblick wurde diesmal anders gestaltet. Abwechselnd berichteten die Ressortleiter Peter Siegrist, Hansruedi Baur und Peter Mäder über die Aktivitäten während des Vereinsjahres 2021/22 und zeigten dazu einige Bilder.

Der vor einem Jahr neu gewählte Präsident Peter Siegrist leitete seine erste Hauptversammlung. Bild: Ernst Inauen

Hecken erstellen und pflegen

In seinem Jahresbericht erwähnte der Präsident, dass mit Ausnahme eines Vortrags alle geplanten Veranstaltungen durchgeführt werden konnten. Er rief die Mitglieder zur aktiven Mitwirkung und zur Unterstützung des Vorstands auf. Er dankte allen Naturfreunden für ihre Teilnahme an Arbeitseinsätzen und Exkursionen. Ein Dank ging auch an seine Vorstandsmitglieder für ihren grossen Einsatz, Susanna Hofmann für die Homepagebetreuung und Cecile Niedermann für Facebook- und Instagrammbeiträge.  Neben den regelmässigen Naturtreffs standen mehrere Arbeitseinsätze im Mittelpunkt. So pflanzten rund 25 Helferinnen und Helfer in Dietenwil eine neue Hecke mit 189 standortgerechten Pflanzen. Zu weiteren Pflegeaktionen trafen sich hilfsbereite Gruppen im Töbeli Zuckenriet, beim Thursteg Weieren und im Zuzwiler Riet. Unterhaltsarbeiten wurden auch an bestehenden Tümpeln bei der Kobesenmühle ausgeführt.

Im Mai fand eine interessante Morgenexkursion statt, bei der die Vogelwelt beobachtet werden konnte. Bild: Ernst Inauen

Interessante Exkursion

Im Rahmen des Vernetzungsprojekts Niederhelfenschwil konnten in verschiedenen Obstgärten 150 Fledermauskästen platziert werden. Interesse fand auch ein Vortrag über Brennesseln mit genussvoller kulinarischer Kostprobe. Exkursionen führten bei einer morgendlichen Vogelbeobachtung an die Thur und zum Saat- und Wildblumenspezialisten Johannes Burri. Bei einem Familienanlass weckte die Kräuterfachfrau Andrea Vetterli bei Jung und Alt das Interesse für unscheinbare Pflanzen am Wegesrand. Peter Mäder stellte bei einem Höck eine Vielzahl von Problempflanzen vor. Die gebietsfremden invasiven Neophyten breiten sich übermässig aus und gefährden die einheimische Flora. Einmal mehr nahm der Verein mit einem Infostand an der Chilbi in Zuzwil teil. Das Thema war Nisthilfen für diverse Brutvogelarten, was zahlreiche interessierte Besuchende anzog und zu einem regen Austausch führte.

Eine weitere Exkursion führte zum Saat- und Wildblumenspezialisten Johannes Burri. Bild: Ernst Inauen
Peter Mäder stellte gebietsfremde Pflanzen vor, welche durch übermässige Verbreitung die einheimische Flora gefährden. Bild: Ernst Inauen
An der Chilbi in Zuzwil präsentierte der Verein Infos zum Thema Nisthilfen für diverse Brutvogelarten. Bild: Ernst Inauen

Vernetzungsprojekte der Gemeinden

Auch im neuen Vereinsjahr sind wieder Pflegeeinsätze und interessante Exkursionen vorgesehen, an denen sich Naturfreunde aller Altersbereiche beteiligen können. Seit 2011 betätigt sich die Gemeinde Niederhelfenschwil an einem Vernetzungsprojekt. In der gemischten Kommission ist auch der Naturschutz mit seinem Präsidenten vertreten. Ab der dritten Vertragsperiode (2017-2024) wird das gesamte Gemeindegebiet in das Projekt integriert. Ein übergeordnetes Ziel ist die Förderung und der Erhalt der abwechslungsreichen Landschaft und der ökologisch wertvollen Biodiversitätsförderflächen für die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Auch in der Nachbargemeinde Zuzwil fördert eine entsprechende Kommission die bedrohte Fauna und Flora. Zur Verbesserung der Situation könne aber auch die ganze Bevölkerung beitragen, betonte ein Vorstandsmitglied. Die Erhaltung der vielfältigen Naturstrukturen in den Gemeinden Niederhelfenschwil und Zuzwil müsse auch für die Zukunft ein Ziel sein.

Ernst Inauen