Warum braucht es das gemeinsame ARA-Projekt?
Der Zeitpunkt für eine grosse ARA ist optimal: Alle beteiligten ARA in Jonschwil, Uzwil, Wil und Zuzwil haben Sanierungsbedarf. Der Bund verlangt die Elimination von Mikroverunreinigungen. Mit einer Grossanlage werden abwassertechnisch deutlich bessere Werte erzielt. Als nette «Nebenerscheinung» werden die Kosten für alle tiefer als bei einem Alleingang. Die ermittelten Kosten für einen Alleingang liegen leicht höher. Zusammengefasst: Nebst wirtschaftlichen hat eine gemeinsame ARA auch bedeutende ökologische Vorteile, insbesondere aus Sicht des Gewässer- und Trinkwasserschutzes für die Thurebene.
Inwiefern entspricht die aktuelle ARA Zuzwil nicht mehr den Standards?
Die Reinigungsleistung der ARA ist immer noch in Ordnung, die regelmässigen Abwassermessungen bestätigen dies. Ein 24-Stunden-Betrieb während 365 Tagen mit nur zwei ausgebildeten Klärwärtern und einem Klärmeister (aktuell rund 130 Stellenprozente) ist langfristig nur bedingt möglich. Für einen durchgehenden Betrieb benötigt man eher fünf ausgebildete Personen. Die ARA Zuzwil wurde 1974 in Betrieb genommen. In den Jahren 1992 bis 1995 – also vor rund 30 Jahren – wurde sie saniert und ausgebaut, da seither auch Teile des Abwassers aus der Gemeinde Wuppenau gereinigt werden. Ab 2010 folgten dann umfassende Sanierungsarbeiten. Bis zur Inbetriebnahme der neuen ARA Thurau ständen dann erfahrungsgemäss bereits wieder grössere Unterhaltsarbeiten an.
Wie hoch ist die Beteiligung der Gemeinde Zuzwil resp. wie rechnet sich der Verteilschlüssel? Wie beurteilen Sie die Kosten?
Es gibt zwei Verteilschlüssel: An die Betriebskosten zahlt die Gemeinde 8,29%. Bei den Kapital- und Amortisationskosten trägt Zuzwil 17,46%. Zusammen ergibt sich ein jährlich wiederkehrender Beitrag von rund 1,4 Millionen Franken für die Gemeinde Zuzwil, welcher mit den Abwassergebühren – also nicht mit Steuergeldern – bezahlt werden muss. Zusätzlich hat Zuzwil – wie die anderen Gemeinden – der Gemeinde Uzwil in den ersten 20 Jahren einen jährlichen Standortbeitrag von 40’000 Franken zu leisten. Gemäss den heutigen Berechnungen ist davon auszugehen, dass die Abwassergebühr mit einem heutigen Stand von 1.30 Franken pro Kubik in den nächsten Jahren leicht angepasst werden muss.
Was wird mit bestehenden ARA Zuzwil nach der Fertigstellung Ende 2029 geschehen?
Die Becken werden als Havarie- und Regenwasserbecken weiterhin benötigt. Der Durchmesser der Leitung Richtung Uzwil fällt kleiner aus, weil dosiert gepumpt werden kann.
Was passiert bei einem Nein zu ARA-Thurau?
Dann müsste der Gemeinderat in den nächsten Jahren die Sanierung einleiten.