Das Sterben hat viele Facetten und wirft Fragen auf. Wie gehe ich damit um? Wo kann ich Informationen und Hilfe anfordern? Was muss ich alles vorsorgen? Was passiert nach meinem Tod? Diese und viele weitere Fragen hat Katharina Linsi in ihrem Referat anschaulich und praxisbezogen beantwortet.
Was bezweckt Palliative Care?
Palliative Care umfasst die Betreuung und die Behandlung von Menschen mit unheilbaren, lebensbedrohlichen und/oder chronisch fortschreitenden Krankheiten. Sie wird vorausschauend miteinbezogen, ihr Schwerpunkt liegt aber in der Zeit, in der die Heilung der Krankheit als nicht mehr möglich erachtet wird und kein primäres Ziel mehr darstellt. Patientinnen und Patienten wird eine ihrer Situation angepasste optimale Lebensqualität bis zum Tode gewährleistet und die nahestehenden Bezugspersonen werden angemessen unterstützt. Die Palliative Care beugt Leiden und Komplikationen vor. Sie schliesst medizinische Behandlungen, pflegerische Interventionen sowie psychologische, soziale und spirituelle Unterstützung mit ein, wie Katharina Linsi erklärte.
Was heisst Palliative Care?
Die folgenden Punkte umschreiben den Ausdruck Palliative Care: Das Leben wird bejaht und das Sterben als normaler Prozess angesehen. Der Tod wird nicht verzögert aber das Sterben auch nicht beschleunigt. Die Linderung von Schmerzen und anderen Symptomen, mit dem Ziel einer verbesserten Lebensqualität, wird angestrebt. Dabei soll auch ein aktives Leben bis zum Tod möglich sein. Die Unterstützung für die Familie in der Sterbebegleitung des Patienten und die Trauerverarbeitung ist integriert. Da viele Organisationen und Fachpersonen involviert sind, wird die Unterstützung als Teamarbeit gestaltet. «Die Dienstleistungen werden auch bei chronischer Krankheit zur Verfügung gestellt», so Linsi. Palliative Care unterstützt also schwerkranke Menschen, indem Leiden gelindert und eine bestmögliche Lebensqualität unter Gewährleistung von Autonomie und Selbstbestimmung ermöglicht werden. Palliative Care bietet professionelle Begleitung und Unterstützung von Kranken und deren Angehörigen in einem der wichtigsten Lebensabschnitte.
Wie kann ich vorsorgen?
Katharina Linsi erklärte weiter: «Eine vorausschauende Planung hilft, damit die Autonomie und Selbstbestimmung im letzten Lebensabschnitt im Sinne der Betroffenen gestaltet werden. Dies insbesondere auch dann, wenn die Patienten nicht mehr urteilsfähig sind und damit nicht mehr selber entscheiden können.» Den Angehörigen hilft es sehr, wenn sie die Wünsche der Patienten kennen. «Deshalb müssen frühzeitig die Gespräche geführt werden.» Unterstützend kann ein Vorsorgeauftrag (regelt Alltagsfragen) und eine Patientenverfügung (regelt medizinische Massnahmen) sein. Diese helfen, die Wünsche der Patienten auch rechtlich verbindlich zu regeln.