Freie Kita-Wahl
Der Kirchberger Gemeindepräsident Roman Habrik, der die WPO-interne Arbeitsgruppe leitet, zeigte sich an der Medienkonferenz von der Vision begeistert «Egal wo man wohnt oder arbeitet, man soll jede Kindertagesstätte der Region unkompliziert nutzen können.» Über mehrere Gesprächsrunden mit Vertreterinnen und Vertretern von Gemeinden, Kitas, aber auch Unternehmen wurde geprüft und konkretisiert, wie sich diese Vision umsetzen lässt. Angefragt wurden dazu die 23 Mitgliedgemeinden von WPO sowie die in diesem Einzugsgebiet tätigen Kindertagesstätten. Dabei stellte sich die Herausforderung, dass die Gemeinden und Kitas zum Teil sehr unterschiedliche Tarife, Subventionen und Leistungsvereinbarungen haben. Hier habe man eine pragmatische Lösung gefunden, mit kaum administrativem Zusatzaufwand. Habriks Vision wird ab dem 1. Januar 2023 in acht Gemeinen und elf Kitas Realität (siehe Kasten).
Pionierhaft und grenzüberschreitend
Das Projekt bietet nicht nur für Eltern, sondern auch für Kitas wichtige Vorteile, ist Andreas Bühler vom Verein Globi Kinderkrippen Schweiz überzeugt. Der Verein betreibt mehrere Kitas in der Ostschweiz, unter anderem in Oberbüren. «Die teilnehmenden Kitas profitieren von einer Vergrösserung ihres Marktes, da ihr Angebot auch für Kunden aus anderen Gemeinden attraktiver wird», sagt Bühler. Wichtig sei auch, dass Angebot und Nachfrage von Betreuungsplätzen noch besser aufeinander abgestimmt würden. «Mit der regionalen Finanzierungslösung von WPO ist dies möglich.». Die Abrechnungsmodalität ist einfach. Die Eltern bekommen von der Kita die monatlichen Abrechnungen, und können dann die Unterstützungsbeiträge bei der Wohngemeinde einfordern. Egal, in welcher der angeschlossenen Gemeinden das Kind zu Kita geht.
Familienfreundliche und innovative Region
«In den Gemeinden stellen wir fest, dass die Nachfrage nach Fremdbetreuungsangeboten weiter zunimmt. Ein Kita-Angebot wird für Familien zunehmend zum Standortfaktor», weiss David Zimmermann. Der Gemeindepräsident von Braunau ist auch Obmann der Gemeindepräsidentinnen und -präsidenten im Bezirk Münchwilen und sieht im Projekt die Chance, die Region noch überzeugender als familienfreundlich, innovativ und mit hoher Lebensqualität zu positionieren. Mit Blick auf seine eigene Gemeinde sagt er: «Gerade eine kleine Gemeinde kann mit dem Projekt ihren Einwohnerinnen und Einwohnern ein Kinderbetreuungsangebot bieten – auch wenn nicht auf dem eigenen Gemeindegebiet.»
Kita-Projekt von WPO
Aktuell haben sich acht Gemeinden und elf Kitas dem System angeschlossen. Von Seiten Gemeinden sind dies:
Aadorf, Braunau, Jonschwil, Kirchberg, Niederbüren, Oberbüren, Stadt Wil, Uzwil. Von Seiten Kitas sind dies: Kita Mühleli (Bazenheid), KiTs Kindertagesstätten (Bronschhofen, Rickenbach und Schwarzenbach), Kita Tuusigfüessler (Littenheid), Globi Kinderkrippe (Oberbüren), Chinderhus Rägeboge (Uzwil), Kinderkrippe Chäferhus (Wil), Kita Nord und Süd (Wil), Kita Stupsnase(Wuppenau).
Die laufend aktuelle Liste der teilnehmenden Gemeinden und Kitas ist abrufbar unter https://wirtschaftsportal-ost.ch/kinderbetreuung.