Die Kapazität von 25'000 Einwohnerwerten war erschöpft. Somit mussten Überlegungen gemacht werden, wie mit dieser Situation umgegangen wird. Überlegungen bezüglich eines Zusammenschlusses mit der Murg abwärts liegenden Anlage in Matzingen mussten verworfen werden.
Der eigentliche Ausbau wurde in einer Projektgruppe beraten. Der Bau einer zusätzlichen Wasserstrasse wurde aus Kosten- und Technischen Gründen gestrichen. Das Projekt einen Kapazitätsausbau mit den vorhandenen Beckenvolumen zu erreichen, wurde umgesetzt.
Für die Biologie wurde der Einbau einer Trägerbiologie, einem so genannten Hybrid-Wirbelbett, vorgesehen. Dabei werden Chips, die eine vergrösserte Oberfläche bieten, in die vorhandenen Belüftungsbecken eingebracht.
Die bisher statisch betriebene Vorklärung wurde als Novum schweizweit mit einer maschinellen Vorklärung ausgerüstet.
Aufbauend auf diesem Verfahren wurde mit einer Kapazität von neu 38'000 Einwohnerwerten gerechnet, dies entspricht gemäss Statistik einer hohen Wachstumsrate im Jahr 2040.
Begonnen wurde der Aus- und Umbau bereits 2018 mit dem Ersatz des Sandfangräumers, der immer noch aus der ersten Generation der Anlage, sprich ca. 1975 stammte.
Danach folgten schrittweise die weiteren Ausbauten:
- Umbau Nachklärbecken
- Neubau Gebläsestation Biologie
- Umbau Belüftungsbecken
- Umbau Polyvalentbecken
- Umbau Rechenanlage
- Ersatz RLS Pumpen
- Umbau Vorklärung
- Neubau Hebewerk Zulauf St.Margrethen
Dies sind die Überbegriffe, dahinter steckt jedoch eine grosse logistische Herausforderung, da der Betrieb jederzeit aufrechterhalten werden musste und auch konnte.
Der zeitliche Horizont von drei Jahren 2020 – 2023 war unter diesen Bedingungen sportlich, konnte aber eingehalten werden. Ebenso erfreulich zeigt sich die finanzielle Seite: So konnte der Kreditrahmen von rund 7,2 Mio. Franken eingehalten, sogar etwas unterboten werden. Die zwei Umstände Corona und Ukraine haben massgeblich zu einer erheblichen Teuerung bei den Materialpreisen und Lieferschwierigkeiten beigetragen.
Eine zielorientierte, drei- bis vierköpfige Projektgruppe, die auch die Baukommission bildete, unter der Leitung der Verbandspräsidentin Nadja Stricker leistete hervorragende Arbeit. Fachbezogen wurden je nach Bauetappe Experten der einzelnen Sparten zu Rate gezogen. So konnten auch nötige Entscheide rasch und unkompliziert gefällt werden.
Nicht zuletzt hat das schlagkräftige Team der ARA unter der Leitung von Betriebsleiter Hansueli Zbinden mit Kurt Vogelsanger und Marc Zbinden einen hervorragen Job geliefert. Sei es mit tatkräftiger Unterstützung der verschiedenen Unternehmen oder mit fachkundiger Beratung bei den Massnahmen.
Ebenfalls war die Beratung des Amts für Umwelt des Kantons Thurgau AFU in der Person von Otmar Fäh eine grosse Stütze. Der bauleitende Ingenieur von Kuster + Hager Frauenfeld, Christoph Sägesser, ist immer ein kompetenter Ansprechpartner.
Nicht zu vergessen die laufende Kontrolle der Finanzen unter der Aufsicht von Carmen Somm.