Leserbrief:
Letzte Woche hat ein Mitglied des Initiativkomitees "Wil will wohnen" den Bürgerlichen vorgeworfen, sie politisierten am Volk vorbei. Angeblich würden Leute in Einfamilienhäusern wohnen, die so gross wie Wohnblöcke seien und die wenig von der angeblichen Wohnungsnot in Wil mitbekommen würden. Auffällig ist, dass an den aus Sicht des Initiativkomitees «bösen» Einfamilienhäusern erstaunlicherweise viele Wahlplakate von genau der Partei hängen, die sich dafür starkmacht, dass die Stadt Wil mehr gemeinnützigen Wohnungsbau fördert. Sollte diese Partei nicht zuerst in den eigenen Reihen schauen, ob nicht in den Einfamilienhäusern der Genossen und Genossinnen noch Platz wäre für eine Genossenschaftswohnung? Aus meiner Sicht müssen sich solche Genossenschaften privat organisieren und nicht durch die Stadt gefördert werden. Auch nicht durch finanzielle Unterstützungsinstrumente, wie dies die Initiative fordert.
Die Initiative will zudem bei grösseren Arealentwicklungen den privaten Grundbesitzern mittels Planungsvorschriften und Planungsvereinbarungen vorschreiben, wie sie die Arealentwicklung umzusetzen haben. Dies mit dem Ziel, gemeinnützige Wohnungen einzubeziehen. Wo das hinführen kann, zeigt ein Blick in die Stadt Zürich. Dort kaufte eine Anlagestiftung Land für über 155 Millionen Franken und für die Realisierung wurden ihr zahlreiche Auflagen für gemeinnützigen Wohnungsbau gemacht. Daraufhin verzichtetet die Stiftung auf die Realisierung des Projekts. Die links-grüne Stadtregierung kaufte ihr anschliessend das Grundstück für 211 Millionen ab und baut dort nun selbst Wohnungen, die sie wohl stark subventionieren muss.
Eine nationale Initiative mit den gleichen Zielen wurde im Jahr 2020 in der Stadt Wil mit 61 % deutlich bachab geschickt. Für mich ein klares Zeichen der Wiler Bevölkerung, dass die Wohnbauförderung durch den Staat unerwünscht ist.
Dominik Egli
Stadtparlamentarier SVP
Kantonsrat SVP