Das Kloster Fischingen, ganze zehn Kilometer von Wil entfernt, ist wohl den meisten Wilern ein Begriff. Trotzdem war bei den Jahrgängern 1946-50 das Interesse an einer Führung gross. Gegründet wurde das Kloster um 1138 vom Konstanzer Bischof Ulrich II. Gegenwärtig wirken dort noch vier Benediktiner-Mönche, aber der weitläufige Gebäudekomplex lebt. Heute sind in das Kloster Hotellerie, Gastronomie und Kultur in barockem Ambiente, aber auch eine Schreinerei, eine Brauerei und eine Schule integriert. Seit dem 15. Jahrhundert wird im Kloster Fischingen die Heilige Idda von Toggenburg verehrt.
Gegen 400 Führungen werden in Fischingen jährlich durchgeführt. Die beiden Führer Heinz Böckli und Jürg Bregenzer wussten einiges zu erzählen, so etwa von Abt Heinrich Stoll, einem Verwandten des Zürcher Reformators Huldrych Zwingli. Er trat 1526 zum reformierten Glauben über und heiratete eine Nonne. Seit der Aufhebung der Thurgauer Klöster im Jahr 1848 sind die Benediktiner nicht mehr Eigentümer der Klosterliegenschaften.
Zum Abschluss der Führung gelangten die 40 Jahrgänger in den Genuss einer Orgel-Demonstration. Das Herzstück der Klosterkirche ist die 260jährige Aichgasserorgel mit nicht weniger als 2’265 Orgelpfeifen.