An der heutigen Medienorientierung wurde der Käse feierlich angeschnitten – ein Akt mit historischer Dimension. Schon in der Fürstabtei spielte Käse eine besondere Rolle. Er wurde in den Kellern des Hofs gelagert und diente nicht nur als Nahrung, sondern auch als repräsentatives Geschenk: Der Fürstabt liess zu Neujahr die Fürsten Europas, selbst den König von Frankreich, mit Käse aus Wil beschenken. Über Jahrhunderte war Wil zudem ein Handelszentrum: In der Käsebörse wurden Käse, Vieh und Schweine gehandelt – bis vor wenigen Jahren wurde in Wil sogar der offizielle Schweinepreis für die ganze Schweiz festgelegt.
Regional verwurzelt, kräftig im Geschmack
Der neue «Wiler Hofkäse» entsteht in unmittelbarer Nähe des historischen Hof zu Wil: Milch aus einem Umkreis von zehn Kilometern, verarbeitet von der Bodensee Käse AG in Rossrüti. «Wie die Mauern des Hofs ist unser Käse kräftig und charakterstark. Eine cremig-würzige Gaumenfreude, die seinem edlen Namen alle Ehre macht», beschreibt Andreas Oberli, Geschäftsleitungsmitglied der Bodensee Käse AG. Mit einem Kilopreis von CHF 22 wird er ab morgen im Hof erhältlich sein. Die Medienvertreterinnen und -vertreter konnten ihn heute degustieren – würzig, cremig und unverkennbar im Geschmack.
Ein Botschafter für die Hofwelten
Mit jedem Stück Hofkäse fliesst ein Beitrag in die Finanzierung der Hofwelten. «Der Wiler Hofkäse ist Botschafter unserer Geschichte und gleichzeitig eine Brücke in die Zukunft», sagt Dr. Patrick Cotting, Leiter Hofwelten und Partnerschaften der Stiftung Hof zu Wil. Die Hofwelten, kuratiert vom Stiftsarchiv St.Gallen und szenografisch umgesetzt durch ZMIK Basel, werden ab Sommer 2026 Geschichte zum Erlebnis machen: Besucherinnen und Besucher sitzen an interaktiven Tafeln, diskutieren die St.Galler Revolution und tauchen in den Reichtum der Fürstabtei ein, der über den Bodensee nach Wil floss.