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Stadt Wil SG
08.09.2025

Historisch erster Anschnitt des «Wiler Hofkäse»

Andreas Oberli, Geschäftsleitungsmitglied der Bodensee Käse AG, Dr. Patrick Cotting, Leiter Hofwelten und Partnerschaften der Stiftung Hof zu Wil, und Hans Mäder, Präsident der Stiftung Hof zu Wil, beim historischen Anschnitt des neuen «Wiler Hofkäse» im Hof zu Wil. Bild: Wil24
Mit dem Anschnitt des «Wiler Hofkäse» hat heute ein Crescendo begonnen, das in der grossen Eröffnung der Hofwelten am 4. Juli 2026 gipfeln wird – exakt 600 Jahre nach der Geburt von Fürstabt Ulrich Rösch, einer Schlüsselfigur der Wiler Geschichte.

An der heutigen Medienorientierung wurde der Käse feierlich angeschnitten – ein Akt mit historischer Dimension. Schon in der Fürstabtei spielte Käse eine besondere Rolle. Er wurde in den Kellern des Hofs gelagert und diente nicht nur als Nahrung, sondern auch als repräsentatives Geschenk: Der Fürstabt liess zu Neujahr die Fürsten Europas, selbst den König von Frankreich, mit Käse aus Wil beschenken. Über Jahrhunderte war Wil zudem ein Handelszentrum: In der Käsebörse wurden Käse, Vieh und Schweine gehandelt – bis vor wenigen Jahren wurde in Wil sogar der offizielle Schweinepreis für die ganze Schweiz festgelegt.

Regional verwurzelt, kräftig im Geschmack

Der neue «Wiler Hofkäse» entsteht in unmittelbarer Nähe des historischen Hof zu Wil: Milch aus einem Umkreis von zehn Kilometern, verarbeitet von der Bodensee Käse AG in Rossrüti. «Wie die Mauern des Hofs ist unser Käse kräftig und charakterstark. Eine cremig-würzige Gaumenfreude, die seinem edlen Namen alle Ehre macht», beschreibt Andreas Oberli, Geschäftsleitungsmitglied der Bodensee Käse AG. Mit einem Kilopreis von CHF 22 wird er ab morgen im Hof erhältlich sein. Die Medienvertreterinnen und -vertreter konnten ihn heute degustieren – würzig, cremig und unverkennbar im Geschmack.

Ein Botschafter für die Hofwelten

Mit jedem Stück Hofkäse fliesst ein Beitrag in die Finanzierung der Hofwelten. «Der Wiler Hofkäse ist Botschafter unserer Geschichte und gleichzeitig eine Brücke in die Zukunft», sagt Dr. Patrick Cotting, Leiter Hofwelten und Partnerschaften der Stiftung Hof zu Wil. Die Hofwelten, kuratiert vom Stiftsarchiv St.Gallen und szenografisch umgesetzt durch ZMIK Basel, werden ab Sommer 2026 Geschichte zum Erlebnis machen: Besucherinnen und Besucher sitzen an interaktiven Tafeln, diskutieren die St.Galler Revolution und tauchen in den Reichtum der Fürstabtei ein, der über den Bodensee nach Wil floss.

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Die Defensionalen – Bollwerk der Fürstabtei

Ein besonderes Highlight der Hofwelten wird die Auseinandersetzung mit dem Ursprung der Defensionalen von Wil sein. Dabei handelt es sich um die eindrücklichen Befestigungsanlagen aus dem 17. Jahrhundert, die Wil zu einer der bestgeschützten Städte der Ostschweiz machten. Hinter den massiven Mauern, Türmen und Toren verteidigte die Fürstabtei St. Gallen ihre Macht und ihren Reichtum. In den Hofwelten können Besucherinnen und Besucher diesen Aspekt der Geschichte interaktiv erleben: Sie schlüpfen in die Rolle von Entscheidungsträgern, wägen Strategien ab und erfahren hautnah, wie eng Sicherheit, Politik und Alltag in jener Zeit miteinander verbunden waren. Die Defensionalen waren Symbol für Wehrhaftigkeit und Selbstbewusstsein einer ganzen Epoche.

Das Crescendo bis 2026

«Heute lancieren wir den Hofkäse – und das ist erst der Anfang», betont Hans Mäder, Präsident der Stiftung Hof zu Wil. Bis zur Eröffnung der Hofwelten am 4. Juli 2026 wird das Erlebnis lauter, mächtiger, greifbarer. Der Hof zu Wil soll ein Ort werden, an dem Geschichte, Kultur und Genuss untrennbar verbunden sind.

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David Hugi