Die Stadt Wil informierte am Freitag, 26. September 2025, über das Budget 2026. Finanzverwalter Stephan Schüle und Stadtpräsident Hans Mäder erklärten, dass die Gesamtaufwände und -erträge im gleichen Ausmass sinken würden. Dank umfassender Sparmassnahmen sind Personal- und Sachaufwand tiefer als im Vorjahr budgetiert. Mit diesen Schritten und der Steuerfussanpassung bleibt das Gesamtergebnis stabil. Der Stadtrat hält an der Steuerfussanpassung fest: Erwartete Rückgänge bei Gewinn- und Kapitalsteuern (–2 Mio. Franken), Abschreibungen von 1,9 Mio. Franken und die Refinanzierung bewilligter Investitionen belasten den Haushalt. Die beantragte Steuerfussanpassung um 6 Prozentpunkte entspricht dem Anstieg der Abschreibungen seit 2023.
Stadtrat Wil beantragt Erhöhung des Steuerfusses auf 121 Prozent
«Wir wollen eine attraktive Stadt bleiben»
Die Nettoinvestitionen bleiben mit 28,9 Mio. Franken hoch; bei einem Realisierungsgrad von 80 Prozent resultieren 23,1 Mio. Franken. Trotz Steuerfussanpassung beträgt die Neuverschuldung 14,5 Mio. Franken. «Wir wollen eine attraktive Stadt bleiben», sagte Hans Mäder. Zur Wiederherstellung des Haushaltsgleichgewichts schlägt der Stadtrat Entlastungsmassnahmen vor, die das Budget um 2,3 Mio. Franken verbessern. Dadurch können Personal- und Sachaufwand reduziert werden, etwa durch Stellenmoratorium, Verzicht auf individuelle Lohnmassnahmen beim Verwaltungspersonal und tiefere Lehrerbesoldungen.
«Die Steuerfussanpassung ist notwendig»
Das vom Stadtrat vorgeschlagene Massnahmenpaket, dessen Umsetzung im Budget vollständig abgebildet ist, reicht nicht aus, um das Haushaltsgleichgewicht zu erreichen. Stephan Schüle betonte: «Die Steuererhöhung ist zwingend notwendig.» Andernfalls läge das Defizit bei 8 Mio. Franken. Zur Veranschaulichung wurden an der Medienkonferenz die grössten Mehrbelastungen gegenüber der Rechnung 2023 aufgezeigt:
– Rückgang Gewinn- und Kapitalsteuern um 4,5 Mio. Franken
– Erhöhung Abschreibungen um 3,5 Mio. Franken
– Anstieg Gesundheitsausgaben um 1,3 Mio. Franken
– Anstieg Sonderpädagogische Massnahmen um 1,2 Mio. Franken
– Anstieg Verzinsung um 0,8 Mio. Franken
– Anstieg Kosten Tagesstrukturen um 0,8 Mio. Franken
Ertragsüberschuss TBW – Philipp Schöbi hat gekündigt
Das Budget der Technischen Betriebe Wil (TBW) weist bei einem Aufwand von 112 Mio. Franken einen Ertragsüberschuss von 2,9 Mio. Franken aus. Damit liegt das prognostizierte Ergebnis 0,4 Mio. Franken über dem Vorjahresbudget. Die Abgaben an die Stadt Wil belaufen sich auf rund 6,8 Mio. Franken. Somit resultiert eine Gesamtabgabe an den städtischen Haushalt von rund 9,7 Mio. Franken. Die TBW planen im Jahr 2026 Investitionen in der Höhe von 27 Mio. Franken, hauptsächlich für die Modernisierung von Netzen und Anlagen. Allein 17 Mio. Franken sind für das Fernwärmenetz vorgesehen. Andreas Breitenmoser (Stadtrat, zuständig für TBW) gab an der Medienkonferenz zudem bekannt, dass Philipp Schöbi (Leiter Finanzen TBW) per Ende November gekündigt hat.