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Stadt Wil SG
29.10.2025
30.10.2025 11:44 Uhr

GRÜNE prowil nimmt Stellung: "Chance für besseres Veloprojekt"

Die geplante Rad- und Fusswegverbindung hätte Bronschhofen mit Bettwiesen verbunden. Bild: Stadt Wil
Die Fraktion GRÜNE prowil unterstreicht in einer Stellungnahme, dass sie sich alles andere als leichtfertig für die Rückweisung des Projekts „Rad- und Fussweg Bronschhofen-Bettwiesen“ ausgesprochen habe. Sie begründet ihren Entscheid.

Stellungnahme: 

Rückweisung zum Projekt «Rad- und Fussweg Bronschhofen–Bettwiesen»: Eine Chance für ein besseres Veloprojekt

Die Medienlandschaft berichtete in den vergangenen Wochen ausführlich über die Entscheidung des Wiler Stadtparlaments, das Projekt für den geplanten Fuss- und Radweg zwischen Bronschhofen und Bettwiesen an den Stadtrat zurückzuweisen. Auch der Gemeinderat von Bettwiesen hat eine Stellungnahme publiziert.
Getragen wurde die Rückweisung von den GRÜNEN prowil, der SVP und Teilen der Mitte. Damit muss der Stadtrat nun eine neue, alltagstaugliche Linienführung ausarbeiten. Die GRÜNEN prowil haben den Antrag nicht leichtfertig gestellt. Das vorliegende Projekt, das auf Planungen aus der Zeit vor Inkrafttreten des Bundesgesetzes über Velowege (Veloweggesetz, SR 705) beruht, erfüllt die heutigen gesetzlichen Anforderungen an eine sichere, direkte und attraktive Alltagsverbindung nicht. Es verbindet nicht die Dorfzentren, sondern lediglich zwei peripher gelegene Bahnhöfe, weist Steigungen bis zu sieben Prozent auf und sieht eine enge, rechtwinklige Unterführung vor, die für E-Bikes, Cargovelos und Anhänger kaum sicher befahrbar wäre. Auch der Anschluss Richtung Stadtzentrum Wil ist unklar und nicht mit den laufenden Verkehrsplanungen abgestimmt. Angesichts der angespannten Finanzlage und Kosten von über 3,7 Millionen Franken steht der Nutzen für die Fraktion GRÜNE prowil in keinem vertretbaren Verhältnis.
Der Rückweisungsantrag fordert deshalb, gemeinsam mit den Kantonen St.Gallen und Thurgau eine neue, Veloweggesetz-konforme Verbindung zu prüfen; zum Beispiel entlang der Hauptstrasse. Diese Route würde den tatsächlichen Bedürfnissen des Alltagsverkehrs entsprechen, sicherer und direkter verlaufen und ohne teure Unterführung realisierbar sein. Für den Freizeitverkehr sollen bestehende Wege im Gebiet Trungen – etwa mit Anschluss an die Schweizmobil-Route 33 – besser signalisiert werden.
Die Fraktion GRÜNE prowil sieht die Rückweisung daher nicht als Rückschritt oder gar als Nein zu einer besseren Veloverbindung, sondern eine Chance, das Projekt zu verbessern – im Sinne einer modernen, nachhaltigen und vernetzten Mobilität für die gesamte Region Wil.

Michael Sarbach
Fraktionspräsident GRÜNE prowil

eing.