Vorbildliche Restaurierung eines Altstadthauses ausgezeichnet
Im Jahr 2025 geht der Preis an Barbara Stieger und Philippe Gasser. Das Eigentümer-Ehepaar hat das Haus «zum Pelikan» mit viel Eigenleistung in die aktuellen Wohnbedürfnisse überführt. Gleichzeitig wurde der Charakter der geschichtsträchtigen Liegenschaft unterstrichen. Das Paar erhielt fachkundige Beratung vom Wiler Architekten Ruedi Elser; er ist im Verlauf des Bauprojektes verstorben.
Bei der sehr umsichtig ausgeführten Sanierung wurde die lange Geschichte des Altstadthauses gewürdigt, beispielsweise in dem historische Kochherde und Kachelöfen restauriert und zu Raumakzenten wurden. Mit dem Einbau von Schallschutzfenstern, modernen Sanitäranlagen sowie einer Erdsondenheizung wird den heutigen Ansprüchen entsprochen.
Eine Jury aus Vertreten des städtischen Departements Bau, Umwelt und Verkehr (BUV) sowie aus Mitgliedern des Vorstandes des Vereins Wil Tourismus ermittelt seit über zwanzig Jahren sanierte Objekte mit Vorbildcharakter. Architekt Peter Haug wirkt dabei als externer Berater mit. Die Vorschläge unterbreitet das BUV.
Kreative Nachkommen
Im Altstadthaus verbrachte der Kunstmaler und Bildhauer Werner Hilber seine Kindheit. Im Gebäude stösst man auf verschiedene Spuren seines kreativen Schaffens. Sein Bruder Johann Baptist Hilber schlug eine musikalische Laufbahn ein. Er wirkte als Stiftskapellmeister an der Luzerner Hofkirche. 1942 gründete er die Schweizerische Katholische Kirchenmusikschule in Luzern. Zur 650-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft 1941 verfasste er im Bundesauftrag das Werk «Missa pro Patria». Der Musiker konnte renommierte Preise entgegennehmen. Bis Ende der siebziger Jahre führte eine Schwester der beiden Brüder im Haus «zum Pelikan» ein Trikotwaren-Geschäft: Hedwig Hilber, genannt Wiggi, galt als lebensfrohes und humorvolles Wiler Original.