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Stadt Wil SG
21.11.2025

Ostschweizer Einigkeit

Starke Stimmen für Wil West: Der St.Galler Regierungsrat Beat Tinner per Video. Regierungsrat Dominik Diezi, Bühler-CEO Stefan Scheiber, Kantonsrätin Franziska Steiner-Kaufmann und HSG-Regionalökonom Roland Scherer diskutieren live im Giardo über Chancen, Verantwortung und Zusammenhalt. Bild: Wil24
Der Unternehmeranlass des WirtschaftsPortalOst ist das traditionsreiche Jahrestreffen bedeutender KMU und Wirtschaftsvertreterinnen und -vertreter aus dem Fürstenland. Dieses Jahr versammelte man sich im Giardo Eventgarten in Wil – und die Botschaft war deutlich: Die Ostschweizer Wirtschaft und Politik steht wohl ziemlich geschlossen hinter dem Zukunftsprojekt Wil West.

Durch den Abend führte der Schauspieler und Regisseur Florian Rexer – und zwar mit einem prima Gespür für Alltagssatire und feinen Humor. Seine Beobachtungen über das Leben eines Deutschen in der Schweiz sorgten für heitere Momente, ohne die Ernsthaftigkeit des Anlasses zu schmälern. Eine ideale Besetzung für einen Abend, der zeigen sollte, dass wirtschaftliche Weichenstellungen auch Leichtigkeit vertragen.

Bildung als Fundament der Standortentwicklung

Nach der Begrüssung durch WPO-Präsident Hansjörg Brunner, der die Bedeutung gemeinsamer Regionalentwicklung betonte, zog Standortförderer Robert Stadler Bilanz. Mit dem MySkills Experience Day in Eschlikon, neuen Austauschformaten und gezielten Investitionen in Wissensvermittlung und Community-Bildung sei es gelungen, Bildungsanliegen frühzeitig mit Standortpolitik zu verknüpfen. Talente müsse man abholen, bevor sie überhaupt an Lehrstellensuche denken – und das gehe nur mit engagierten Unternehmen und Schulen. Und Stadler stellte dabei unmissverständlich und einmal mehr klar: Wer in der Region Zukunft gestalten will, kommt an Wil West nicht vorbei. Das Projekt sei kein Einzelvorhaben, sondern Fundament für nachhaltige Entwicklung.

Mit feinem Gespür für Zwischentöne: Florian Rexer führte durch den Unternehmeranlass – humorvoll, aber nie belanglos. Bild: Wil24

Mit der Delegierten Silvia Mäder und Vorstandsmitglied Christoph Oswald verabschiedete das WPO zwei Persönlichkeiten, die den Verband über Jahre mitgeprägt haben. Mit Michael Rey, CEO der Sirnacher Rey Technology AG, rückt ein Vertreter der jungen Unternehmergeneration in den Vorstand. Seine Themen: Digitalisierung, technologische Innovation, neue Arbeitsformen. Der Wechsel passte perfekt zum Abend – Bewährtes anerkennen, Neues ermöglichen.

Wil West als kollektive Verantwortung

Den inhaltlichen Schwerpunkt des Abends bildete die Podiumsdiskussion – prominent besetzt mit Dominik Diezi, Regierungsratspräsident des Kantons Thurgau, Bühler-CEO Stefan Scheiber, der St.Galler Kantonsrätin und Bäuerin Franziska Steiner-Kaufmann sowie Dr. Roland Scherer, Professor für Regionalökonomie an der Universität St.Gallen. Ob aus Sicht der Politik, Industrie, Landwirtschaft oder Forschung – alle vier sprachen sich klar für Wil West aus. Diezi betonte die Notwendigkeit, Wachstum zu steuern statt zu verhindern, und hob die planerische Verantwortung hervor. Scheiber brachte es auf den Punkt: Die Ostschweiz müsse attraktiver werden für Fachkräfte – Wil West sei dafür ein Hebel. Stillstand sei keine Option, denn der wirtschaftliche Erfolg der vergangenen Jahrzehnte garantiere nicht den der kommenden. Steiner-Kaufmann mahnte, dass Projekte wie Wil West nur funktionieren, wenn sie von der ganzen St.Galler Bevölkerung mitgetragen werden - und hier sei man viel weiter als bei der ersten Abstimmung. Scherer wiederum sieht im Entwicklungsraum Wil West ein Modell, wie wirtschaftliche Dynamik und regionale Identität zusammenfinden können – die Weichen seien jetzt richtig gestellt.

Standortförderer Robert Stadler blickte auf ein Jahr voller Projekte zurück – von Bildung bis Standortmarketing – und richtete den Fokus auf nachhaltige Entwicklung. Bild: Wil24

Gemeinsames Zukunftsversprechen.

Wer dabei war, nahm ein klares Gefühl mit: Die Ostschweiz steht an einem Wendepunkt – und sie ist bereit, Verantwortung zu übernehmen. Nicht im Denken in Gärtchen und Regionen, sondern gemeinsam. Wil West ist kein reines Standortprojekt. Es ist ein gemeinsames Zukunftsversprechen.

Man betonte die Kraft der Zusammenarbeit in der Region – und die Bedeutung von Wil West als gemeinsames Zukunftsprojekt. Bild: Wil24
David Hugi
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