Stellungnahme des Gewerbevereins Wil und Umgebung:
Wil steht vor einer schwierigen Budgetdebatte. Die finanzielle Lage der Stadt ist angespannt, und der vom Stadtrat präsentierte Massnahmenplan setzt vor allem auf einen befristeten Stellenstopp sowie höhere Gebühren. Der Gewerbeverein Wil und Umgebung anerkennt den Handlungsbedarf – doch der vorgeschlagene Weg greift entschieden zu kurz.
In den vergangenen Jahren wurden Strukturen ausgebaut, Leistungen erweitert und der Personalbestand massiv erhöht. Ein temporärer Stellenstopp löst dieses Grundproblem nicht, sondern schiebt es lediglich auf. Die vorgeschlagenen Kürzungen im Kleinen – weniger Weiterbildungen, kleinere Sparmassnahmen hier und dort – sind kein Ersatz für echte Priorisierung.
Für die Wirtschaft ist klar: Wer dauerhaft Defizite verhindert, muss bereit sein, Angebote und Prozesse kritisch zu hinterfragen. Unternehmen fokussieren in solchen Situationen konsequent, bauen defizitäre Bereiche ab oder lagern Tätigkeiten aus. Diese Haltung erwarten wir auch von der Stadt Wil.
Der Gewerbeverein fordert deshalb einen gezielten Leistungsabbau und – wo notwendig – entsprechende Stellenreduktionen. Nur so wird Wil finanziell wieder beweglich. Ein effizienter, schlanker Staat verursacht weniger Regulierung, benötigt weniger Personal und schafft damit eine nachhaltige Entlastung.
Vor diesem Hintergrund lehnt der Gewerbeverein Wil eine Steuererhöhung klar ab. Mehr Einnahmen lösen keine strukturellen Probleme – ein konsequent effizienter Staat hingegen schon.
Gewerbeverein Wil und Umgebung
Präsident Stefan Frick und Kantonsrat Marc Flückiger