Leserbrief:
Was derzeit mit der Unterführung Hubstrasse passiert, ist ein demokratischer Schildbürgerstreich.
76,5 % der Wiler Bevölkerung haben Ja gesagt – ein klares, unmissverständliches Mandat. Und trotzdem reicht ein einzelner Rekurs, um das ganze Projekt zu blockieren, zu verzögern und zu verteuern.
Wie kann das sein? Wie kann unsere Stadt zulassen, dass derart viel Macht in den Händen einer einzigen Person liegt? Man fragt sich unweigerlich: Geht es hier wirklich um sachliche Bedenken – oder ist es am Ende wieder die altbekannte, reflexhafte Blockadehaltung? Vielleicht gar linksgrüne Ideologie, die jedes Projekt torpediert, sobald irgendwo eine Schaufel Erde bewegt werden könnte?
Wenn Ideologie wichtiger wird als Fortschritt, wenn Prinzipienreiterei wichtiger wird als Sicherheit und Mobilität, dann läuft etwas gründlich falsch.
Natürlich sind Rekursrechte wichtig. Aber sie sind kein Freipass, um demokratische Entscheide auszuhebeln oder monatelang auf der Bremse zu stehen. Wer ein mit solcher Deutlichkeit angenommenes Projekt aufhält, sollte dafür sehr gute, fachlich solide Gründe liefern müssen – nicht bloss persönliche Befindlichkeiten oder politische Weltanschauung.
Wil hat mit einer deutlichen Mehrheit entschieden. Es ist höchste Zeit, dass dieser Entscheid respektiert wird – und dass die Stadt sich nicht von Einzelinteressen ausbremsen lässt. Denn wer ein klar legitimiertes Projekt sabotiert, stellt sich nicht nur gegen die Politik, sondern gegen den erklärten Willen der Bevölkerung. Genau das darf in einer funktionierenden Demokratie nicht passieren.
Ursula Egli, Rossrüti