Stau, Unfälle und Rückstau bis auf die Autobahn prägen den Verkehr rund um den Anschluss Wil. In einer Einfachen Anfrage machten die Kantonsräte Adrian Gmür und Mathias Müller darauf aufmerksam, dass sich die Situation nicht nur zu Stosszeiten zuspitzt. Die komplexe Verkehrsführung führe zu Wartezeiten, Stau in beide Richtungen und erhöhtem Unfallrisiko – mit Auswirkungen bis in Quartiere der Stadt Wil.
Regierung anerkennt Sicherheitsrisiko
In ihrer Antwort bestätigt die Regierung, dass das System in Stosszeiten an seine Kapazitätsgrenzen stösst. Einzelne Knoten und Ausfahrten seien überlastet, Rückstau könne in sämtliche Richtungen auftreten. Besonders kritisch sei der Rückstau auf der Nationalstrasse, der ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstelle.
Wil-West als zentrale Entlastung
Trotz der akuten Probleme sieht die Regierung die nachhaltig schnellste Entlastung im geplanten Autobahnanschluss Wil-West. Das Projekt sei planerisch weit fortgeschritten, ein nächster Meilenstein sei die Volksabstimmung zum Landverkauf im März 2026. Über die bestehende Projektorganisation stehe man dazu auch im Austausch mit dem Bundesamt für Strassen.
Ausbauvarianten verworfen
Erwartungen an einen Ausbau des bestehenden Anschlusses dämpft die Regierung deutlich. Verschiedene Varianten, darunter auch eine direkte Einfahrt von Süden Richtung St.Gallen, seien geprüft und wegen geringer Entlastungswirkung bei hohen Kosten verworfen worden. Eine vertiefte bauliche Prüfung habe deshalb nicht stattgefunden.
Offene Fragen bleiben
Unklar bleibt, wie die akuten Stau- und Sicherheitsprobleme kurzfristig entschärft werden sollen – insbesondere für den Fall, dass sich Wil-West politisch oder zeitlich verzögert. Die verkehrspolitische Debatte in der Region Wil konzentriert sich damit zunehmend auf die Frage, ob und wann Wil-West realisiert wird und ob punktuelle Massnahmen bis dahin ausreichen.