- Kolumne von Dr. Philipp Gut
Zu Beginn des Abstimmungskampfs für den Urnengang vom 7. März liegen die Befürworter klar in Front: 63 Prozent der Befragten unterstützen laut ersten Umfragen die Initiative «Ja zum Verhüllungsverbot». Am grössten ist die Zustimmung mit 93 Prozent bei den SVP-Wählern. Auffallend hoch ist der Anteil der Befürworter aber auch bei den Freisinnigen (72 Prozent). Ebenfalls ja sagen die CVP-Wähler.
Im Nein-Lager befinden sich die Linken und Grünen.
Insgesamt wollen 35 Prozent der Umfrageteilnehmer die Vorlage ablehnen. Zwei Prozent machen keine Angaben zu ihrer Präferenz.
Es geht um den freien Umgang freier Menschen
Mit Erstaunen wurde vielerorts die Sympathie der FDP-Wähler für die Vorlage zur Kenntnis genommen. Doch das erstaunt nur auf den ersten Blick.
Denn die Initiative verfolgt ein urliberales Anliegen: Es geht um den freien Umgang freier Menschen. Es geht darum, dass wir unser Gesicht zeigen – weil es Ausdruck unserer Persönlichkeit ist, unser Fenster zur Welt.
Symbol einer frauenfeindlichen Ideologie
Die pseudoliberal argumentierenden Gegner der Initiative verwechseln etwas fundamental: Ein Verbot der Gesichtsverhüllung ist keine Kleidervorschrift. Vielmehr befreit es Frauen und Mädchen vor Zwang und Unterdrückung.
Burka und Niqab sind die stoffgewordenen Symbole einer frauenfeindlichen Ideologie, in welcher der Mann die Frau als sein Eigentum betrachtet und es ihr verwehrt, sich selbstbestimmt und frei im öffentlichen Raum zu bewegen.
Das können wir nicht zulassen, wenn wir unserer freiheitlichen Werte und die verfassungsmässig garantierte Rechtsgleichheit zwischen den Geschlechtern ernst nehmen.
Doppelmoral von links
Umso befremdlicher mutet es an, dass es vor allem links der Mitte viele Politikerinnen und Politiker gibt, die sich dem Schutz der Rechte von Frauen verschrieben haben – und die jetzt in der ersten Reihe stehen, um die Initiative zu bekämpfen.
Wie sie diesen offensichtlichen Verrat an der Sache der Frau vor sich selbst rechtfertigen können, bleibt hinter dem Schleier ihrer nebelhaften Politik verborgen.