Andreas Hüssy, Präsident SVP Stadt Wil:
Gegenüber den ursprünglich vorgesehenen Gesamtkosten von 25,45 Mio. bedeutet das eine Kostenüberschreitung von über 17 Prozent und dies, bevor die Bauarbeiten überhaupt angefangen haben. Die Mehrkosten werden hauptsächlich mit einem Kalkulationsfehler des Architekten und mit Projektänderungen begründet.
Das Stadtparlament hat für die 3. Bauetappe 9,6 Millionen Franken bewilligt, zudem ein zinsloses Darlehen in der Höhe von Fr. 12,15 Mio. Franken an die Stiftung Hof zu Wil. Die Wiler Stimmberechtigten haben diesen Beiträgen an der Abstimmung vom 28. November 2021 zugestimmt.
Für die SVP ist es schwierig dermassen schwerwiegende Fehler bedingungslos zu akzeptieren, und sie fordert die Verantwortlichen der Stiftung Hof zu Wil auf, die notwendigen Abklärungen zu unternehmen und der Öffentlichkeit darüber Bericht zu erstatten. Falls die Stadt Wil zur Kasse gebeten wird, um die Mehrkosten zu übernehmen würde sich die SVP dagegen wehren. Als Bauherrin des Projekts ist es an der Stiftung Hof zu Wil, sich die zusätzlichen Mittel selbst zu beschaffen und sich nicht wieder einfach auf die Grosszügigkeit der Wiler Steuerzahler zu verlassen.
In ihrer Mitteilung erwähnt die Stiftung Hof zu Wil, dass allenfalls Teile des Projekts nicht realisiert werden könnten. Sollte das tatsächlich der Fall sein, dann erwartet die SVP, dass die Teilprojekte, die zur Öffnung des Hofs gegenüber der Bevölkerung geplant sind, nicht betroffen sind. Dazu gehört hauptsächlich die Erweiterung des Gastronomieangebots mit einer Wein- und Bierlounge. Die verbesserte Zugänglichkeit des Hofs für alle Bevölkerungsschichten war ein wichtiges Argument für die SVP, im November 2021 den Stimmberechtigten ein Ja zu den fast 22 Millionen Franken zu empfehlen. Dieser Teil der 3. Bauetappe darf jetzt nicht einfach vergessen werden.