Stadtrat Jigme Shitsetsang und Departementsleiter Donat Ledergerber haben anlässlich einer Medienorientierung am Montagmittag die strategischen Entscheidungen für die Zukunft der Schulstandorte präsentiert. Der Handlungsbedarf ist unbestritten: Bis 2036 wird ein deutlicher Anstieg der Schülerzahlen erwartet. Diese Entwicklung erhöht den Druck auf die bestehenden Schulstrukturen, die aktuell bereits stark auf Provisorien und temporäre Lösungen angewiesen sind. Stadtrat Jigme Shitsetsang betonte die Dringlichkeit: „Es herrscht nicht nur grosser Handlungsbedarf an der bestehenden Infrastruktur, sondern auch eine hohe Dringlichkeit für ergänzende Schulbauten.“
Ein weiterer Treiber für die Planung sei die gesetzliche Vorgabe des Kantons St.Gallen, ab dem Schuljahr 2024/25 bedarfsgerechte schulergänzende Betreuung anzubieten. Diese Anforderungen wurden in der Schulraumplanung umfassend berücksichtigt, um eine langfristige Lösung für die Schulen in Wil zu schaffen.
Zwei Varianten – eine Entscheidung
In der Planung wurden zwei Hauptvarianten diskutiert: Der Ausbau der Schulen in den Quartieren oder eine Konzentration der Neubauten im Stadtzentrum. Aufgrund der klaren Tendenzen anlässlich der Mitwirkung hat sich der Stadtrat letztlich für die Variante A entschieden, also den Ausbau in den Quartieren. Eine wesentliche Neuerung gegenüber dem Status quo betrifft den Standort eines neuen Schulhauses. Die Bildungsstätte mit dem Namen „Schillerstrasse“ wird zwischen der Auto Eberle AG und Heimgartner Fahnen entstehen, ein Gelände, das bereits im Besitz der Stadt ist. Ein weiterer, viel diskutierter Neubau auf dem Rudenzburg-Platz ist nun vom Tisch.
Nächste Schritte auf dem Weg zur Umsetzung
Der Schlussbericht zur Schulraumplanung dient nun als Planungsinstrument des Stadtrates und wird dem Stadtparlament zur Kenntnisnahme vorgelegt. Dieser Bericht skizziert den Weg bis zum Zieljahr 2036/37, wobei sechs Projekte bereits definiert und vier weitere in der Planung sind. Die geschätzten Kosten für alle Projekte belaufen sich auf rund 140 Millionen Franken, wobei eine Kostengenauigkeit von ± 30 Prozent aufgrund der frühen Planungsphase angegeben wird.
Die nächsten Schritte umfassen die Verabschiedung des Berichts durch das Parlament und die Ausarbeitung konkreter Bauvorlagen. Ledergerber betonte die Bedeutung der zügigen Umsetzung: „Der Stadtrat ist sich bewusst, dass verschiedene Lösungen denkbar sind. Doch mit dieser Strategie legen wir die Richtung fest, um die Projekte in nützlicher Frist umzusetzen.“ Stadtrat Jigme Shitsetsang ergänzte: „Man kann immer weiter diskutieren, aber irgendwann muss eine Entscheidung gefällt werden. Denn die Zeit drängt.“
Mit dieser strategischen Schulraumplanung strebt die Stadt Wil an, eine hohe Schulqualität zu gewährleisten und gleichzeitig zukunftssicher zu investieren.