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Stadt Wil SG
11.05.2021
11.05.2021 08:24 Uhr

Erfolg mit Innovationen und Kooperationen sichern

Die Spitze der TBW: v. l. Marco Huwiler (Geschäftsleiter), Andreas Breitenmoser (Stadtrat, Departement Versorgung & Energie) und Goar Schweizer (Kaufm. Leiter). Bild: wil24.ch / jg
Die Technischen Betriebe Wil (TBW) können auf ein erfolgreiches Jahr 2020 zurückblicken. Auch die Zukunt ist vielversprechend. Dabei ist vorausschauendes Planen und Gestalten erforderlich, um die Herausforderungen zu meistern. Diese werden im Zieldreieck von Versorgungssicherheit, Ökologisierung und Marktpreisen nicht geringer.

Im Geschäftsjahr 2020 erwirtschafteten die TBW einen Rechnungsüberschuss von 1.6 Millionen Franken. Aus dem Bruttogewinn von 24.2 Millionen Franken entrichtet das Energieversorgungsunternehmen Abgaben an die Stadt Wil (CHF 5 Millionen aus dem Bruttogewinn und 1 Million aus dem Nettogewinn) und hat weitere Massnahmen zur Umsetzung des städtischen Energiekonzeptes sowie für die bevorstehende Marktöffnung eingeleitet.

Im vergangenen Jahr wurden die Aktivitäten im Umbau der Energieträger weiter verstärkt. Mit dem Ansatz «Energiekraftwerk Wil» soll die Region künftig mit erneuerbarer Wärme versorgt werden. Dazu möchten die TBW die Abwärme sowie Energieträger aus Biomasse (Holz, Kehricht) nutzen und diese mittels Fernwärme-, Nahwärme- und Niedertemperatur-Netzen in die Gebäude liefern. Um die Bürgerinnen und Bürger noch stärker für das Thema Photovoltaik zu sensibilisieren, wurde eine Solaroffensive lanciert. Ab 2021 werden nicht nur eigene Photovoltaikanlagen gebaut, sondern auch attraktive Umsetzungsmodelle wie bspw. das Bürgerbeteiligungsmodell, das Pachtmodell oder die Dachvermietung für Eigentümer und Mieter aktiv angeboten (tbwsolarwil.ch). Danebst wurde 2020 das Programm MONAMO initiiert. Damit wird im Mobilitätsbereich das Ziel verfolgt, für die gesamte Stadt bis 2050 eine Emissionsbilanz von Netto-Null zu erreichen. Die TBW unterstützen das Projekt im Bereich E-Mobilität.

1200 Mobile-Abos

Trotz starker Konkurrenz und einer volatilen Marktsituation stiegen die Kundenzahlen in den Bereichen Internet, Digital-TV und Telefonie. Auch die seit Ende 2019 angebotenen Mobile-Abos sind gut angelaufen, bis Ende 2020 haben rund 1200 Kunden ein solches abgeschlossen. Der Stromverkauf zeigt sich bei den Gewerbe- und Industriekunden leicht rückläufig und der Gasabsatz fiel temperaturbedingt tiefer aus. Erfreulich entwickelte sich dagegen der Biogasanteil mit dem TBW-Standardmix von 20 Prozent.

4077 Liegenschaften am Glasfasernetz

Zusammen mit Thurcom haben die TBW im vergangenen Jahr den Ausbau des Glasfasernetzes (Fiber-to-the-Building FTTB) vorangetrieben. Bis Ende 2020 wurden 4077 Liegenschaften an das Glasfasernetz angeschlossen, was einem Zuwachs von 633 Liegenschaften gegenüber 2019 entspricht.

Neue Grundlagen geschaffen

Um die TBW noch kunden- und marktorientierter auszurichten und den nötigen Handlungsspielraum einzu-räumen, hat der Stadtrat im vergangenen November eine neue Eignerstrategie verabschiedet. Ebenso wur-den die TBW-Reglemente inklusive Nachtrag in der Gemeindeordnung bezüglich angepassten Beschaffungs-kompetenzen (Volksabstimmung vom 07.03.2021) umfassend überarbeitet. Die neuen Reglemente sollen per 1. Juli 2021 rechtsgültig eingeführt werden. Basierend auf der Eignerstrategie wurde zudem eine neue Unternehmensstrategie erarbeitet. Ziel der Strategie ist es, die Stossrichtungen für die Legislaturperiode 2021 bis 2024 abzuleiten.

Kosten senken, Skaleneffekte nutzen, flexibel agieren

Die Folgen aus der bevorstehenden Liberalisierung im Strom- und Gasmarkt sind noch wenig absehbar. Es wird damit gerechnet, dass sich der Wettbewerbsdruck weiter erhöhen wird und die Gewinne vergangener Jahre womöglich nicht mehr im selben Umfang realisiert werden können. Auch die Telekommunikationsbranche befindet sich in einem sehr volatilen Geschäftsumfeld mit einem schnelllebigen Technologiewandel und «Preiskampf». Dabei stehen Kostenreduktionen und Skaleneffekte mit neuen Kundenangeboten im Fokus. Das stetige Aufzeigen der ertrags- und kostenseitigen Transparenz für die Berechnung der zukünftigen Finanzkraft soll dabei ein zentrales Thema sein. Dies, um den finanziellen, zukünftigen Handlungsspielraum zu haben, um die TBW vom monopolistischen Energieversorger zum agilen Energiedienstleister zu transformieren und innovative Dienstleistungen und Produkte auf den Markt bringen zu können.

Stadtrat Andreas Breitenmoser: "Die Energiebranche ist im Umbruch. Die Stadt Wil forciert die weitere Ökologisierung des Energiesystems, um die Klimaziele zu erreichen. Für mich ist es auch wichtig, dass wir unsere künftigen Produkte und Dienstleistungen noch mehr auf die Kunden ausrichten." Bild: wil24.ch / jg
TBW-Geschäftsleiter Marco Huwiler: "Unsere Ausgangslage ist trotz der Herausforderungen noch gut. Es ist aber zwingend nötig, dass wir weitere Kooperationen in der Energiebranche prüfen, um Synergien nutzen und Skaleneffekte erzielen zu können." Bild: wil24.ch / jg
TBW-Finanzchef Goar Schweizer: "Wir sind in allen Geschäftsbereichen auf Kurs. Dank guter Ertragslage und gesunder Bilanz - mit hoher Eigenkapitalquote - können wir auch weiterhin in Zukunftsprojekte investieren." Bild: wil24.ch / jg

"Vernetztes Energiesystem Wil" zur Ökologisierung des Energiesystems

Das Gelingen der Energiewende ist unter anderem eine Frage des Zusammenspiels der verschiedenen Teile und Sektoren des Energiesystems. Dabei braucht es dezentrale wie auch zentrale Produktionsstätten mit unterschiedlichen Energieträgern, smarten Verteilnetzen und Speichersystemen. Für die effiziente Nutzung der verschiedenen Energiequellen werden Energiesysteme benötigt, welche die vor Ort vorhandenen Energieströme (Strom, Wärme und Gas) bedarfsgerecht nutzen, transformieren und speichern können. Die TBW verfolgen mit dieser mehrdimensionalen Wärmeversorgungsstrategie eine technologieoffene Infrastruktur auf Stufe Quartier und Areal mit thermischer Vernetzung.

Mit der Umstellung von fossilen Energieträgern auf erneuerbare Wärmelösungen werden über 95 Prozent CO2-Emissionen eingespart.

Neue Verantwortung

Petra Holenstein ist seit 1. Mai 2021 Verantwortliche für Marketing und Kommunikation. Zuvor war sie bereits fünf Jahre lang GL-Sekretärin bei den Technischen Betrieben Wil. 

Bild: wil24.ch / jg

Weitere Informationen zu Produkten und Dienstleistungen:

tb-wil.ch

Stadt Wil / ZBW / wil24.ch